Burgruine und Feuerturm
Die geschichtliche Bedeutung des wehrhaften Grenzortes ist durch die bestehenden Baudenkmäler dokumentiert. An erste Stelle zu setzen ist die Burgruine mit dem "Feuerturm", der heute als Aussichtswarte einen Rundblick über unsere Bucklige Welt bietet.
Auf dem 480 Meter hohen „Schlossberg“ stehen die Reste der im 12. Jahrhundert erbauten Burg Kirchschlag.
Sie war eine bedeutende Grenzfestung gegen Osten. Der Ort Kirchschlag war durch eine Ringmauer mit der Burg verbunden und zu einer mächtigen Wehranlage ausgebaut.
Große Geschlechter: Die Grafen von Wildon aus der Steiermark, die Kuenringer, Güssinger. Pottendorfer, Puchheimer und zuletzt die ungarischen Grafen Palffy waren Besitzer der Feste. Auch der ungarische König Matthias Corvinus war eine Zeit lang Herr in Kirchschlag, bis nach seinem Tode (1488) Kaiser Maximilian I. das Gebiet wieder zurückeroberte. Hans Christoph III. von Puchheim ließ sich im Ort das „Hofhaus“ (um 1650) erbauen, verließ die Burg und nahm dort seinen Wohnsitz. Die Grafen Palffy nahmen ihren Sitz auf der Burg Krumbach, die noch besser erhalten war. Von da ab verfiel die Burg Kirchschlag. Sie war ebenso wie Güns nie von den Türken erobert worden. Nach 1848 ging die Burg durch Kauf an verschiedene private Besitzer über, bis sie schließlich die Marktgemeinde Kirchschlag erwarb.
Heute zeugen nur noch mächtige Mauern von der einstigen Größe und ruhmvollen Vergangenheit dieses Bauwerkes. Der imposante „Feuerturm“ westlich der Burg hatte die Aufgabe, durch Feuer- und Rauchzeichen die Bevölkerung bei Feindesgefahr zu warnen. Heute dient er als Aussichtswarte und bietet Besuchern einen herrlichen Rundblick über die „Bucklige Welt“.
Hofhaus und Büstenwand
Das Hofhaus als Herrenhaus von Johann Christoph Graf Puchheim 1651 erbaut, mit anschließender transalpin einzigartiger Büstenwand.
Pfarrkirche
Die spätgotische Pfarrkirche wurde im 15. Jahrhundert von den Pottendorfern errichtet und später als Wehrkirche ausgebaut. Die Pfarrkirche, die dem hl. Johannes dem Täufer geweiht ist, prägt seit hunderten von Jahren das Ortsbild der Stadtgemeinde.
Kreuzweganlage
Ein besonderes Kunstwerk stellen der barocke Kreuzweg mit seiner Kirche dar. Anschließend an die Passionsspielhalle gelangt man an eine Steinstiege und in weiterer Folge zu den Kreuzwegstationen. Dechant Martin Gottfried Schragl ließ zwischen 1730 und 1733 auf Pfarrgrund diese Kreuzweganlage errichten. Die in kleinen Kapellen untergebrachten Stationen zeigen in Holzreliefs die Leidensgeschichte Jesu. Ein unbekannter Bauer zeichnet für die bemalten Holzreliefs verantwortlich. Die 12. Station beherbergt die Kreuzwegkirche mit einer Kreuzigungsgruppe und den ausdrucksvollen Gestalten der beiden Schächer.
Passionsspielhaus
Weiters zu erwähnen sind die Passionspiele Kirchschlag, die seit dem Jahre 1932 die Leiden Christus des Erlösers szenisch dargestellt. Gespielt wurde damals in einem alten Stadl neben dem jetzigen Pfarrzentrum.
Unter Dechant Kodeischka wurde das neue Passionsspielhaus in den Jahren 1957-1959 für knapp 1.200 Besucher gebaut und bietet nun mit einer neuen Bestuhlung 816 Besuchern Platz.
Die Passionsspiele werden alle 5 Jahre aufgeführt und es nehmen ca. 400 Laiendarsteller daran teil.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Pfarrgemeinde Kirchschlag oder unter www.passion.at
Franz-Josef-Denkmal
Anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph im Jahr 1908, erfolgte die Einweihung des Kaiserdenkmals durch Pfarrer Nimmrichter. Bürgermeister Kindl hielt die Festansprache in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste.
Am jetzigen Parkplatz war zur Zeit der Errichtung des Hofhauses ein prächtiger Renaissancegarten angelegt, in dem einige Götterstatuen standen. Einige davon sind an gewissen Plätzen in Kirchschlag zu sehen.
Torstüberl
War einst von der Ringmauer umgeben und war der Raum des Brückentorwächters, um einen nach der Torsperre heimkehrenden Kirchschlager zwecks Aufsperren des Tores stets da zu sein.
Bei der Belagerung der französichen Soldaten kam es hier einmal zu einem Zwischenfall, als 2 betrunkene Soldaten durch das Fenster schossen und den Torwächter tödlich trafen. Beide Soldaten wurden einige Tage später in Ödenburg hingerichtet.
Stadtmuseum
Das Stadtmuseum ist von Mai bis Oktober jeden Sonntag von 09.00 bis 11.30 Uhr oder nach vorheriger Terminvereinbarung geöffnet.
Im Museum sind Schaustücke über das wehrhafte Grenzland, das kirchliche Leben, das bürgerliche Treiben und Leben und das bäuerliche Leben ausgestellt. Zusätzlich werden zu verschiedenen Anlässen Sonderausstellungen gezeigt.
Kriegerdenkmäler
Der 1. Weltkrieg traf Kirchschlag nicht nur deshalb schwer, weil ein akuter Mangel an Lebensmittel herrschte. Nebst zahlreichen Verwundeten hatte Kirchschlag auch 23 Kriegsgefallene zu beklagen. Im 2. Weltkrieg waren insgesamt 58 Kirchschlager Kriegsgefallene zu beklagen.
Am Karfreitag, 30. März 1945, rückten russische Panzer, welche von Güns kommend kampflos die Reichsgrenze bei Kloster-Marienberg überquert hatten, über Oberpullendorf, Karl und Lembach sowie die alter Karlerstraße vor und besetzten Kirchschlag als ersten größeren Ort der damaligen Ostmark. Nur wenige deutsche Soldaten leisteten am Äußeren Markt kurz Widerstand.Drei Zivilisten sowie 17 Wehrmachtssoldaten kamen beim Einmarsch in Kirchschlag ums Leben.
13 Kirchschlager Häuser gingen in Flammen auf. Die Zivilbevölkerung, die in der Karwoche überwiegend nach Aigen und Stang geflüchtet war, kehrte wieder nach Kirchschlag zurück und begann mit den Aufräumungsarbeiten.
Das Kriegsende 1918 brachte Kirchschlag aber noch keine Ruhe. Im Friedensvertrag von Trianon 1920 wurden Österreich Teile Westungarns (das heutige Burgenland) zugesprochen. Bewaffnete ungarische Freischärler versuchten die Übernahme des Landesteiles durch die österreichische Gendarmerie zu verhindern.
Dabei kam es am 5. September 1921 nahe der Landesgrenze beim Cholerakreuz (ca. 2km südöstlich von Kirchschlag) zu einem Angriff der übermächtigen Freischärler, worauf sich die Gendarmeriepatrouille an den Ortsbeginn von Kirchschlag zurückzog. Nach einem neuerlichen Gefecht griffen Soldaten des Infanterieregiments Nr. 5 mit einer Maschinengewehrstellung am Tribamerriegel in die Kämpfe ein und schlugen die vordringenden Ungarn zurück. Bei den Gefechten starben 10 österreichische Soldaten, 17 weitere wurden verletzt.
Stadterhebungspark
Gegenüber der Pfarrkirche wurde im Jahr 2010 ein Garten mit dem Stadterhebungsdenkmal angelegt und zwei Verbindungsbrücken von der Feldgasse zum Damm geschlagen. Am Beginn der Brücke zur Feldgasse steht eine Herkules-Statue, die wahrscheinlich aus dem alten Renaissance-Garten des Hofhauses stammt
Rosengarten
So vielfältig wie die Farbenpracht der Rosensorten im Kirchschlager Kirchhof ist ihr Dufterlebnis – ein betörendes Fest für alle Sinne. Ihr Farbenkleid am Fuße der mächtigen Mauern der Kirchschlager
Pfarrkirche ist ein Rahmen, den nur die Natur schaffen kann, mit sanfter Regie durch den Menschen. Eine schmucke Fußgängerbrücke ist vom Kirchschlager Hauptplatz und der Kirchengasse aus ein romantischer Zugang zum märchenhaften Rosenlehrpark, der Antwort gibt auf alles, „Was Sie schon immer über Rosen wissen wollten!“
Die Sprache der Rosen versteht man in der ganzen Welt: Das Rosenparadies in Kirchschlag lädt alle Bewohner, Gäste und Besucher ein, die Königin der Blumen bei ihrem Lebenskreis von der Knospe bis zur Hochblüte und ihrer Vegetationsruhe zu beobachten.
Der Duftrosengarten und der Rosenlehrpark sind ganzjährig bei freiem Eintritt geöffnet.
Führungen sind nach telefonischer Vereinbarung möglich
Herr Adalbert Weghofer Tel.: 0664/5295421;
Stadtamt Tel.: 02646/2213)
Rosengartenfolder
zum downloaden
Folder Stadtführung
Der Natur- und Umweltverein Kirchschlag (NATUM) hat nach jahrelanger Beobachtung die Idee geboren, am "Brunnenfeld" eine Parkanlage zur errichten, somit ein Wohlfühlprojekt für Menschen allen Alters zu gestalten.
Viele kommen mit den Eltern, welche die kleineren Geschwister auf dem Spielplatz betreuen. Hier rasten kleinere Wandergruppen die von der Burg kommen, bevor Sie ihre Erkundungstour fortsetzen.
Diese „Begegnungszone“ wurde durch die Stadtgemeinde Kirchschlag und dem Verein NATUM mit einer Blumenwiese, einer runden Sitzgruppe in einer modernen ansprechenden Form, einer Boccia-Bahn, einem offenen Bücherkasten in einer aufgelassenen Telefonzelle, eines großen und eines kleinen Insektenhotels ausgestattet und der bestehende Naschobstgarten mit Beerensträuchern wurde erweitert.
Vor dem Zaun des gegenüberliegenden Kinderspielplatzes verweilen oft Großeltern oder Spaziergänger, die gerne dem lebensfrohen Treiben der Kleinkinder zusehen. Hier machen Pflegerinnen mit dem Rollwagen und ihren gebrechlichen Menschen auf dem Spaziergang in die Stadt, eventuell sogar ins Kaffeehaus, Rast. Hier treffen sich Kinder, die mit dem Rad kommen.